Am zweiten Tag meiner Reise bin ich schnell aufgebrochen und habe alle Sehenswürdigkeiten von Humpolec ignoriert, deren es laut Wikipedia doch eine ganze Reihe gibt, inklusive eines Gedenksteins für einen fiktiven Filmhelden, auf den mich ein freundlicher Leser dieses Blogs noch hingewiesen hat – freilich zu spät. Ich bin statt dessen schnell auf die Autobahn in Richtung Brünn gefahren. Zunächst verlief die Fahrt gut, dann machten mir aber die Bauarbeiten zu schaffen, von denen die tschechische Presse seit Monaten berichtet. An insgesamt drei Stellen meiner Strecke ist eine Spur der Autobahn gesperrt, auf der anderen Spur laufen aber nicht etwa zwei Spuren nebeneinander, sondern vier – mit dem Effekt, dass die Überholspur so schmal ist, dass man sie besser nicht benutzt. Auch die Beschilderung lässt zu wünschen übrig, mit dem Effekt, dass ich aus Versehen bei Jihlava/Iglau die Autobahn verlassen habe. Das war dann ein Umweg von über 30 km, denn ich musste erst ein langes Stück auf dem Autobahnzubringer Richtung Jihlava und zurück fahren, und dann eine Umleitung, die darin bestand, dass ich noch einmal 10 km Richtung Prag (bzw. Humpolec) zurückfahren durfte, bis ich wieder auf die Autobahn nach Brünn kam.
Brünn habe ich dann ebenso wie Humpolec links liegen lassen – dorthin traue ich mich zur Zeit nicht, weil ich dort Artikel für eine Enzyklopädie abgeben müsste, die noch nicht fertig sind (vermutlich werde ich auch schon steckbrieflich gesucht).
vielleicht auch neu ist, ich kann mich jedenfalls nicht an sie erinnern) stehen sie aber noch in der Mitte zwischen vier anderen Aposteln, sozusagen als Oberapostel… Aber auch ohne großmährische Vorfahren sind Kloster und Kirche sehr beeindruckend, wobei inzwischen auch das Kloster stärker hervortritt, wo es seit 2004 auch wieder ein Gymnasium gibt.
Eine besondere neue Sehenswürdigkeit ist der Sarkophag von Kardinal Tomáš Špidlík (1919-2010). Dieser katholische Jesuit wurde 1950 zum Studium nach Italien geschickt, wo er sein ganzes
Leben lang blieb, als Professor an der Gregoriana und als Leiter
der tschechischen Abteilung
Dann ging es weiter in Richtung Grenze. Um noch etwas tschechisches Geld auszugeben, habe ich beim Motorest Rasová Halt gemacht und dort eine mährisch Kohlsuppe und süße Knödel mit Aprikosen gegeben – vorzüglich. Die Gaststätte war voll, aber nur mit Tschechinnen und Tschechen. Und auf dem Weg zur Grenze bei Starý Hrozenkov habe ich kaum noch andere Autos getroffen. Ich
Auf der slowakischen Seite bin ich dann wieder zügig gefahren, vorbei an Trenčín (wo ich freilich schon sehr oft war) durch Partizánske, Bánove nad Bebravou und Prievidza, lauter Städte, die man ruhig auch anschauen könnte und noch nie anschaut. In Partizánske war ich das erste Mal und war ganz neugierig, wie das vorher geheißen hat. Dann war ich doch enttäuscht, denn ich hatte etwas wie Niemčany o.Ä. erwartet, die Stadt wurde aber überhaupt erst 1938 gegründet, hieß damals Šimonovany, dann kurz Baťovany (nach Baťa!) und seit 1949 Partizánske.
Nach Prievidza ging es hinauf ins Gebirge, zum Teil sehr steil und mit schönen Ortsnamen, die an den Bergbau erinnern, etwa Horné Hámre. Ansonsten ist das Gebiet aber kaum besiedelt und sehr waldig. Ja, und mitten im Wald wurde ich dann auf einmal von einer Polizeikontrolle angehalten. Zwei Polizisten hielten jedes Auto an und kontrollierten. Mich sprach der Polizist auf Deutsch an, ich habe aber gleich gesagt, dass ich Tschechisch kann, eigentlich schade, mich hätte im Nachhinein schon interessiert, wie die Kontrolle auf Deutsch verlaufen wäre. Er wollte den Führerschein und die Autopapiere sehen, dann den Personalausweis, alles kein Problem. Ja, und dann wollte er einen Nachweis, dass das Auto versichert ist – den habe ich nicht, seit die grüne Versicherungskarte abgeschafft wurde. Er meinte, dass man die wirklich braucht, dass er mich aber noch einmal ohne die davonkommen lässt. Dann hat er mich noch darauf aufmerksam gemacht, dass eine Radkappe locker ist, und gleich auch geraten, ich solle sie durch Dagegentreten wieder befestigen, und dann war alles vorbei. Etwas rätselhaft fand ich die Kontrolle schon und frage mich im Nachhinein, ob sie jemanden gesucht haben. Aber das mit der Versicherung stimmt sogar wirklich, wie ich mich gerade im Internet kundig gemacht habe. Dann muss ich also meine Versicherung frage, wie man ihre Existenz nachweist.
Ja, und dann näherte ich mich wirklich Banská Štiavnica (deutsch Schemnitz). Den ganzen Weg über rätsle ich, wie oft ich hier schon war. Ganz sicher war ich 1993 oder 1994, noch ohne Auto, spätere
Aber ich bin auch gespannt auf das „Berggericht“ (wenigstens nicht Bergergericht).
