Der gestrige Tag war nicht sehr ereignisreich, aus zwei Gründen. Erstens bin ich mal wieder eine größere Strecke mit dem Auto gefahren, zweitens hätte ich ohnehin nicht viel besichtigen können, weil Montag war (und am Montag sind in Polen Museen u. Ä. geschlossen). Ich bin um 9:30 von Supraśl losgefahren, in Richtung Süden und in die Gegend von Lublin. Da ich Lublin schon kenne und größere Städte meide, hatte ich mir ein Hotel in Chełm gebucht, einer Stadt nahe der ukrainischen Grenzen.
Schon relativ bald empfahl mir mein Navigator, nicht der großen Straße nach Lublin zu folgen, sondern kleineren Straßen. Das war eigentlich sehr nett, weil ich durch ländliche Gegenden gefahren bin, es hat die Fahrt aber auch verlangsamt. Denn auf der Strecke gab es Bauarbeiten und sogar Staus. Natürlich wird gelegentlich am Wegesrand auf eine Kirche oder ein Museum verwiesen, aber im Prinzip ist das eine wenig besiedelte Gegend, in der Ebene. Einmal bin ich über den Narew gefahren, später über den Bug, beides sind große Flüsse, die aus dem Osten nach Polen kommen. Der Bug bildet auch streckenweise die Grenze zu Belarus und der Ukraine.
Interessant ist diese Gegend u.a. auch deshalb, weil sie eigentlich zum ostslavischen Siedlungsgebiet gehört. D.h. sie war Teil des Kiewer Reichs und später dann des Fürstentums Halič (bzw. Galizien) und kam gegen des Ende des 14. Jahrhunderts an Polen. So erklärt sich, dass es hier noch viele orthodoxe und unierte Kirchen gibt, und auch eine belarussische und eine ukrainische Minderheit – die aber beide stark zurückgegangen sind und wohl weitgehend vor der Assimilation stehen. Dem Slavisten fallen auch viele ostslavisch wirkende Ortsnamen auf, insbesondere mit dem Buchstaben h (den es in echt polnischen Wörtern nur selten gibt). Vgl. etwa Orte wie Haczki, Hanna, Dołhobrody, Hańsk und – als einsamer Höhepunkt – Horodyszcze.
Gegen 15 Uhr war ich in Włodawa, das am Dreiländereck Polen /
Dann bin ich zügig nach Chełm weitergefahren und habe mich im Hotel einquartiert. Es liegt in einer Ausfallstraße, aber doch recht nahe am Zentrum. Die Dame an der Rezeption meinte, bis zum
Dann ging ich vom Burgberg wieder hinunter, leider in der falschen Richtung, aber ich sah dafür einiges von der imposanten Anlage. Und unten „im Tal“ war ich wieder in der Nähe meines Hotels… Ich habe
In einer Pizzeria, die sinnigerweise genauso heißt wie mein Hotel, ohne mit ihm etwas zu tun zu haben, habe ich den Tag dann ausklingen lassen.